Die neue Verfügung von US Präsident Trump zur „nationalen Energieunabhängigkeit“ wird dazu führen, dass die USA ihre Zusage für das Pariser Klimaschutzabkommen verfehlen, so der Climate Action Tracker. Das Konsortium, das hinter dem Climate Action Tracker steht, würde die USA dafür von „mittelmäßig“ auf „ungenügend“ abwerten.

Bei voller Umsetzung der Verfügung würden die Treibhausgasemissionen der USA in 2025 und 2030 etwa so hoch sein wie heute und nicht—entsprechend der Zusage der USA zum Pariser Klimaschutzabkommen—13% unter das Niveau von 2014 sinken. Die noch unter der Obama Regierung verabschiedete Klimaschutzzusage hatte der Climate Action Tracker als „mittelmäßig“ bewertet, also noch nicht konsistent mit dem Ziel, den Klimawandel auf 2°C zu begrenzen, wenn nicht andere Regierungen mehr tun. Würde man die Verfügung der Trump Regierung nach demselben Schema bewerten, wäre sie „ungenügend“. Wenn alle Länder diesem niedrigen Ambitionsniveau folgen würden, wäre eine Temperaturerhöhung von etwa 4°C die Folge. Die ausführliche Analyse kann hier heruntergeladen werden.

„Die neue Verfügung von Präsident Trump bewirkt, dass die USA ihre Klimaschutzzusage für das Pariser Abkommen verfehlen werden. Obwohl der positive Trend bei erneuerbaren Energien oder der Effizienz von Autos nicht vollends zurückgedreht werden kann, verhindert die Verfügung zusätzliche politische Maßnahmen, die nötig gewesen wären, um das Ziel zu erreichen“ sagt Prof. Niklas Höhne von NewClimate Institute.

„Würden alle Länder den USA folgen und ihr Ambitionsniveau senken, wäre die Welt auf einem Pfad in Richtung von etwa 4°C globaler Erderwärmung; eine Erwärmung, die der Planet in 55 Millionen Jahren nicht gesehen hat“ sagt Bill Hare, von Climate Analytics.

Die Verfügung von Präsident Trump kann den positiven Trend der US Emissionen der letzten Jahre verlangsamen aber nicht rückgängig machen. Zwar beginnt nun einen Prozess von „Aussetzen, Überarbeiten und Zurücksetzen“ von bereits umgesetzten Maßnahmen, dieser Prozess wird aber über Jahre hinweg politische und gerichtliche Auseinandersetzungen nach sich ziehen und nur mit Verspätung Einfluss auf die Treibhausgasemissionen der USA haben.

„Der Marktdruck ist unaufhaltsam, zum Beispiel durch die niedrigen Kosten für erneuerbare Energien und durch Maßnahmen, die auf bundesstaatlicher und kommunaler Ebene umgesetzt werden, wie z.B. ambitioniertere Effizienzstandards für Autos in Kalifornien. Dies wird auch weiterhin Treibhausgasemissionen mindern", sagt Yvonne Deng von Ecofys, Teil von Navigant Consulting.

Auf der Ebene der Bundesstaaten und Städte schreitet der Klimaschutz voran. Da es bis Mitte 2013 in den USA keine föderale Klimapolitik gab, übernahmen vor allem Bundesstaaten und Kommunen die Vorreiterrolle im Klimaschutz. Diese Anstrengungen werden voraussichtlich fortgesetzt.

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